Lesedauer: ca. 8 Minuten
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Bevor wir starten, klären wir eine zentrale Frage: Was versteht man genau unter Cloud Migration?
Die Migration in die Cloud beschreibt den physischen Umzug Ihrer Daten und Anwendungen von einer On-Premise, Private oder Public Cloud Umgebung zu einer neuen oder alternativen Cloud. Der traditionelle Weg ist definitiv der Sprung von der Hardware-gebundenen Infrastruktur in die virtuellen Welten. Aber auch der Wechsel von einem Cloud Provider zum anderen, beispielsweise zwischen den Hyperscaler Amazon Web Services, Microsoft Azure oder Google Cloud wird als Migration in die Cloud bezeichnet.
Bei der Analyse, welche Workloads in die Cloud migriert werden könnten, hilft ein Blick auf die Unternehmensziele. Welches Ziel verfolgt das Unternehmen im generellen? Welche Meilensteine sollen bei der IT-Strategie erreicht werden? Wenn es Cloud-Strategie gibt, ist diese Ihre Anleitung in Sachen Workload-Auswahl.
Ihr Unternehmen arbeitet beispielsweise mit einem übergreifenden ERP-System, welches auf Ihren eigenen Servern gehostet wird. Die IT-Strategie hat sich ganz klar zum Ziel gesetzt, alle internationalen Standorte an ein gemeinsames ERP-System anzuschließen. Damit haben Sie einen wertvollen Workload für eine Cloud Migration identifiziert. Nun gilt es zu prüfen, ob die Software “cloud-tauglich” ist.
Nicht jeder Workload ist per se für die Public Cloud geschaffen. Ein Workload beinhaltet immer eine codierte Anwendung, sowie deren dazugehörige Daten, Prozesse, Netzwerkressourcen und Anwenderkonfigurationen. Bei einer Migration in die Cloud muss demnach nicht nur die Architektur des Workloads kompatibel sein, sondern auch die Art der Integration, die Ausführung und die Technologie selbst.
Das Resultat Ihrer Bestandsaufnahme ist eine Auflistung aller für eine Migration möglichen Workloads, die Ihren Unternehmens- aber auch IT-Zielen entsprechen. Den Umfang Ihrer Cloud Migration können Sie damit selbst bestimmen.
Zu den sieben gängigen Migrationsstrategien, die auch von den international führenden Hyperscaler AWS, Microsoft Azure und Google Cloud unterstützt werden, zählen:
Eine ausführliche Erklärung der sieben Migrationsstrategien finden Sie zudem in unserem Artikel “Sieben Strategien, die Sie für Ihre Cloud Migration kennen sollten”.
Im Idealfall binden Sie diese bereits bei der Entwicklung Ihrer Cloud-Strategie mit ein. Anregungen, Wünsche oder auch Herausforderungen und “Show-Stopper” können so von Beginn an identifiziert und optimal angegangen werden.
Gerade bei einer Migration in die Cloud gibt es durch massive langfristige Kosteneinsparungen auch die Möglichkeit, sich durch die Finanzabteilung oder den Chief Finance Officer (CFO) Rückendeckung abzuholen. Je mehr Entscheider sich für Ihre Migration aussprechen, desto einfacher ist die Umsetzung und desto weniger Steine werden Ihnen während des Projektes in den Weg gelegt.
Für die Kostenermittlung gibt es verschiedene Möglichkeiten. Auch stellen hier die einzelnen Hyperscaler eigene Tools und Programme zur Verfügung, mit welchen sich Cloud Kosten einfach aber genau schätzen lassen.
Ein bewährtes Modell ist die Analyse der Total-Cost-of-Ownership. Hierbei werden einfach ausgedrückt die bestehenden Betriebskosten der ausgewählten Workloads mit den potenziellen Kosten der Workloads in der Cloud verglichen. Zudem werden die Migrationskosten kalkuliert und in den Prozess mitaufgenommen. Sollte die Cloud das günstigere Modell sein, erhalten Sie zudem einen “Breakeven-Point”, sprich einen Zeitpunkt, ab wann die Migrationskosten durch die Einsparungen ausgeglichen wurden und Ihre Infrastruktur nun langfristig kostengünstiger läuft.
Experten-Tipp: Setzen Sie an dieser Stelle nicht auf Online-Kalkulatoren für eine Berechnung Ihrer Total-Cost-of-Ownership. Diese rechnen mit standardisierten Werten und beziehen keinerlei individuelle Werte mit ein. Daher ist die Aussagekraft dieser Ergebnisse sehr gering und Sie haben ein böses Erwachsen, wenn Sie sich auf die Auskunft der Kalkulatoren verlassen. Stattdessen empfiehlt es sich hier auf einen spezialisierten Dienstleister zuzugreifen.
An dieser Stelle zeigt sich auch schnell, welche personellen Ressourcen Ihnen für die Cloud Migration zur Verfügung stehen. Bei geringer Besetzung und wenig Erfahrung wird die Relevanz eines externen Public Cloud Partners schnell klar.
In diesem Fall können Sie sich frühzeitig am Markt oder auch in Ihrer Region umschauen. Die Hyperscaler stehen Ihnen auch hier tatkräftig zur Seite und bilden Ihre zertifizierten Partner zum einen auf der Website, auf sogenannten Partner Portalen, ab oder empfehlen Ihnen nach kurzer Kontaktaufnahme persönlich einen direkten Ansprechpartner bei einem Partner.
Experten-Tipp: Wenden Sie sich frühzeitig an die Hyperscaler, die bei Ihnen in die engere Auswahl kommen und bitten Sie diese um Empfehlungen für Dienstleister. Das spart Ihnen, sollten Sie noch keinen Partner kennen oder zur Hand haben, wertvolle Zeit für die eigentliche Migration.
Die Hyperscaler verfolgen mit Ihren Public Cloud Angeboten eine klare Zielsetzung:
Welche Cloud Umgebung am besten zu Ihren Bedürfnissen und Anforderungen passt, lässt sich am einfachsten durch ein Cloud Assessment herausfinden. Hier vergleichen Partnerunternehmen der jeweiligen Hyperscaler Ihre Punkte mit den vorliegenden Gegebenheiten und ermitteln zudem Kostenunterschiede.
Die Hyperscaler AWS, Azure und Google bieten unabhängig voneinander verschiedene Unterstützungsprogramme, sogenannte Fundings, um Ihnen hier finanziell unter die Arme zu greifen.
Ein Beispiel aus dem Hause Amazon ist das Migration Acceleration Program - kurz MAP-Programm. Hier wird der gesamte Migrationsprozess von der Bewertung, über die Planung bis hin zur Umsetzung finanziell unterstützt. Genaue Auskünfte über das MAP-Programm finden Sie in unserem Video oder auf der Informationsseite.