Lesedauer: ca. 7 Minuten
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Ist der Schritt in die Cloud geglückt, folgt der anschließende Betrieb der Umgebung. Der Schlüssel zum Erfolg liegt bei Ihrer Cloud Umgebung in der kontinuierlichen Analyse und fortlaufender Optimierung. Das zeigt sich besonders deutlich im Betrieb der Cloud-Infrastruktur. Auch wenn eine Migration auf den ersten Blick als Herkules-Aufgabe in Ihrer Cloud Journey wirkt, ist es erfahrungsgemäß der Betrieb, der die meiste Aufmerksamkeit und Zuwendung benötigt.
Ein Anbieter von Managed Services für Public Cloud Umgebungen - oftmals auch als Next Gen Managed Service Provider bezeichnet - kann sie hierbei unterstützen und den Betrieb übernehmen und durch Automatisierungen optimieren.
In diesem Artikel ermöglichen wir Ihnen einen Einblick in vier Optimierungspotenziale, die Sie sowohl zu Beginn Ihrer Cloud Journey prüfen, aber auch fortlaufend zur Verbesserung Ihrer IT KPIs betrachten sollten.
Kurz gesagt: Die IT-Strategie folgt in vielen Punkten der Unternehmensstrategie und muss deshalb flexibel und effizient aufgesetzt sein.
In der Vergangenheit sowie den Hochzeiten der Rechenzentren wurde diese Flexibilität oftmals mit einem Investment in teils ungenutzte Server-Ressourcen umgesetzt. Diese standen für den Fall bereit, schnell auf neue Anforderungen reagieren und aktuelle IT-Szenarien abbilden zu können. Dabei war die gewünschte Flexibilität an Investments und langfristige Verträge gekoppelt, oftmals ohne das Wissen, ob diese wirklich benötigt oder jemals eingesetzt werden. Unterm Strich: Effizient, was Leistung und Verfügbarkeit, allerdings nicht die Kosten betrifft.
Neben der Handhabung der aktuellen Herausforderungen einer IT-Umgebung spielt bei der Nutzung einer Public Cloud zudem der Optimierungsfaktor eine wichtige Rolle.
Bezahlt wird bekanntermaßen nach dem “Pay-per-Use Prinzip”, sprich es wird das abgerechnet, was Sie an Cloud Leistungen in einem Monat verbraucht haben. Demnach hat es hohe Priorität, die Cloud Umgebung so Anforderung-getreu wie möglich zu gestalten, um keine unnötigen Kapazitäten zu bezahlen.
Zudem steht Ihnen innerhalb der Public Cloud Ihres Hyperscalers der Wahl auch eine beinahe unbegrenzte Skalierfähigkeit Ihrer Ressourcen zur Verfügung. Betreiben Sie als Handelsunternehmen für Konsumgüter beispielsweise einen Online-Shop, sollte dieser in ertragsstarken Perioden allen Kunden- und Kaufanfragen standhalten können. Die Skalierfähigkeit Ihrer Cloud-Umgebung ist damit essenziell an den Erfolg gebunden.
Reserved Instances
AWS Reserved Instances (Amazon Reserved Instances) sind virtuelle Server, die in der Elastic Compute Cloud, kurz EC2, und dem Relational Database Service (RDS) von Amazon Web Services (AWS) laufen. Die Unternehmen kaufen die Instances, welche in verschiedenen Stufen der Rechenleistung verfügbar sind, zu Vertragspreisen plus Stundensätze.
IT-Administratoren können Reserved Instances direkt von Amazon Web Services oder von anderen Administratoren auf dem AWS Reserved Instance Marketplace erwerben. Über den Marketplace erworbene Reserved Instances bieten Kosteneinsparungen für Rechenleistung bei kürzeren Restlaufzeiten als neue Instance-Typen. Die Vertragslaufzeiten betragen dabei immer ein oder drei Jahre.
Der Vorteil in der Anwendung von Reserved Instances ist, dass man diese weder bei der Buchung noch während der späteren Nutzung an keinen konkreten Zweck binden muss. Die Reserved Instances ist demnach nicht zweckgebunden an eine einzige VM gekoppelt. Vielmehr handelt es sich dabei um ein bestimmtes Leistungskontingent, welches Sie sich langfristig (ein oder drei Jahre) zu einem vergünstigen Preis sichern und beispielsweise für IT-Szenarien einsetzen können, die eine relativ vorhersehbare Belastung verursachen.
Experten-Tipp: Bilden Sie die allgemeine Last Ihrer IT, sprich die wiederkehrenden anfallenden Ressourcen in der Cloud über Reserved Instances ab. Hier können Sie von enormen Rabatten profitieren - je länger die Vertragslaufzeit, desto höher der Rabatt versteht sich.
Gewählt werden die Amazon Savings Plans beispielsweise über den AWS Cost Explorer. Hierbei stellt AWS den Cloud Kunden auch verschiedene Savings Plans als Empfehlung, basierend auf dem aktuellen Cloud Nutzungsverhalten der Kunden, zur Verfügung.
Die Überwachung und Verwaltung von Savings Plans ist einfach mithilfe von Budgets, Budgetalarmen und Leistungs-Reports möglich. Diese können im AWS Account Ihres Unternehmens eingerichtet und angepasst werden.
Wichtig zu wissen ist, dass AWS Savings Plans keine Kapazitätsreservierung darstellen. Mit On-Demand-Kapazitätsreservierungen lassen sich aber Kapazitäten reservieren und innerhalb eines Savings Plans vergünstigte Preise erzielen.
Experten-Tipp: Mittlerweile setzen Unternehmen vermehrt auf Savings Plans im Vergleich zu Reserved Instances. Warum lässt sich an einem Beispiel erklären: Sie migrieren im ersten Jahr eine Ihrer Applikationen in die Cloud und buchen Savings Plans dafür. Im zweiten Jahr optimieren Sie diese Applikation hin zu einem Cloud-Native-Ansatz und können die bereits gebuchten Saving Plans trotzdem weiterhin nutzen. Das ist möglich, da Sie die Applikation innerhalb der gleichen Savings Plans Art betreiben: aus ehemals Amazon EC2 wird AWS Lambda, was beides unter Compute Savings Plans fällt.
So können Sie sich also innerhalb der Cloud Umgebung weiterentwickeln und Ihre Umgebung optimieren, aber trotzdem weiterhin von Ihren Rabattierungen profitieren.
Der Spot-Preis ist dabei für alle Instance-Typen in allen Regions und Availability Zones verfügbar und hängt von den langfristigen Angeboten und Nachfragen der Amazon EC2-Instances ab. Ihre Spot-Instance wird beispielsweise immer dann ausgeführt, wenn die entsprechende Kapazität verfügbar ist und der Höchstpreis pro Stunde für Ihre Anforderung den Spot-Preis übersteigt. Berechnet wird Ihnen dann, der vergünstigte Spot-Preis.
Spot-Instances sind eine kostengünstige Wahl, sofern Sie bei der Ausführung Ihrer Anwendungen zeitlich flexibel sind und Unterbrechungen verschmerzen können.
Spot-Instances sind zum Beispiel für Datenanalysen, Stapelverarbeitungsaufträge, die Hintergrundverarbeitung und Berechnungen geeignet.
Right-Sizing hat mehrere Vorteile, von denen der offensichtlichste das Sparen von Geld ist. Viele Unternehmen entscheiden sich aufgrund des Kosteneinsparungspotenzials für einen Wechsel in die Cloud. Warum also nicht sicherstellen, dass Sie Ihre Einsparungen maximieren? Ein weiterer Vorteil der richtigen Dimensionierung ist die Elastizität, mit der Sie Ihre Infrastruktur je nach Bedarf an Ihre Arbeitslast anpassen können. Wenn Sie z. B. für ein paar Tage die Kapazität erhöhen und dann wieder reduzieren müssen, können Sie Ihre Infrastruktur kontinuierlich an Ihre Bedürfnisse anpassen, sodass Sie nicht auf eine bestimmte Größe festgelegt sind. Das bedeutet, dass Ihre Cloud keine "Einrichten und Vergessen"-Mentalität haben sollte. Sie müssen sie zwar nicht ständig überwachen, aber es ist gut, sich zu vergewissern, dass Ihre Infrastruktur die richtige Größe hat, um Ihre Arbeitslastanforderungen und Ihre Kosteneinsparungen in Einklang zu bringen.
Im Gegensatz zu anderen Optimierungs-Maßnahmen kann Right-Sizing wirklich für jeden eine Option sein, der seine Leistung maximieren und gleichzeitig Geld sparen möchte.
Experten-Tipp: das Einrichten von Right-Sizing für Ihre Cloud Infrastruktur kann ein qualifizierter Partner übernehmen. Damit stellen Sie sicher, dass all Ihre Anforderungen umgesetzt werden. Das kontinuierliche Überprüfen können Sie anschließend Ihrem IT-Team überlassen.